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Licht und Schatten

Umgestaltung der neugotischen Kirche St. Nicolaus
Hamburg-Alsterdorf
Seit 2014

Die 1889 geweihte neugotische Kirche St. Nicolaus in Hamburg-Alsterdorf dient der Evangelischen Stiftung Alsterdorf als spirituelle und liturgische Mitte auf dem Stiftungsgelände. Sie ist das letzte vom Stiftungsgründer Pastor Sengelmann initiierte Gebäude in Alsterdorf.

1938 wurde das Kircheninnere im Ungeist der Zeit radikal überformt: Auf dem monumentalen, die Apsis hermetisch abschließenden Sgraffito-Altarbild werden im Kreise der heiligenscheinumkränzten Menschen unter dem Kreuz gerade die drei Schutzbedürftigen ohne Gloriole dargestellt. Die ausgrenzende Bildaussage, der Entstehungskontext in der Zeit der Verstrickung der damaligen Alsterdorfer Anstalten in den Nationalsozialismus sowie der massive Raumabschluss beeinträchtigten in den letzten Jahrzehnten die liturgische Nutzung der Kirche immens.

Nach dem Umbau wird die Kirche St. Nicolaus als lichtes Haus eines freundlichen Gottes wieder allen Menschen offen stehen: ohne länger zu bedrücken, aber auch ohne die über 130-jährige Bau- und Nutzungsgeschichte zu verschweigen, die eine wechselvolle Geschichte von Zuwendung und Ausgrenzung, von Aufarbeitung und Erinnerung, von Eingliederung und Inklusion ist.

Um den Kirchenraum wieder zum östlichen Tageslicht auszurichten und von der Last des Bildes befreien zu können, dieses aber gleichzeitig als ein Dokument der Täterkunst aus dem Spannungsfeld Kirche und Nationalsozialismus zu erhalten, wird es in den Kontext eines Lern- und Gedenkortes in den Außenraum transloziert. Im Ganzen mit der bauzeitlichen Apsiswand versetzt, gedreht und eingegraben bleibt der unmittelbare Bezug zum Kirchengebäude bestehen. Auf der Rückseite der sichtbar belassenen Backsteinwand – der Kirche zugewandt – werden die Namen der Alsterdorfer Opfer der „Euthanasie“ zu lesen sein: zwischen 1940 und 1943 wurden 630 Bewohner und Bewohnerinnen der Alsterdorfer Anstalten in nationalsozialistische Tötungsanstalten deportiert.

Dieses Projekt befindet sich zurzeit im Bau.

  
  

Visualisierung: Jan Philipp Drude

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